Die Bundesrepublik Deutschland hat 2016 einen Wettbewerb für einen Neubau des Gebäudes der Deutschen Botschaft in Wien ausgeschrieben. Bereits in der Ausschreibung des Wettbewerbes wurde BIM als Grundvoraussetzung festgelegt.
Seit Einführung der BIM-Prüfverpflichtung mit Runderlass vom 16. Januar 2017 erfolgte die Anwendung von BIM u.a. beim Pilotprojekt Deutsche Botschaft in Wien: Die Deutsche Botschaft hat Ihren Sitz mitten in der Stadt, im 3. Bezirk. Das Botschaftsgebäude wurde von Rolf Gutbrod geplant und wird von einem großzügigen Baumbestand und Grünflächen umrahmt. Die Ausschreibung gewonnen hat 2016 der Entwurf von Schulz und Schulz, der vor allem darauf gesetzt hat, den Grünraum mit dem Gebäude zu verweben.
Zielsetzung
Bei dem Pilotprojekt liegt laut Angaben des Bundesministeriums (zunächst Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, später Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat) der Schwerpunkt darauf, bisherige BIM-Kenntnisse zu vertiefen, Potenzial und Ausbaubedarf der BIM-Methode zu erweitern sowie modellbasierte Mengen- und Kostenkalkulation und die Bauablaufsimulation auszubauen.
Beim Pilotprojekt soll die Planung von Beginn an über alle Leistungsphasen mit der BIM-Methode erfolgen. Auch die Betriebs- und Erhaltungsphase werden in das Projekt einbezogen. Bisherige BIM-Kenntnisse werden vertieft sowie Potenziale der BIM-Methode erweitert.
Gegenwärtiger Status
Die Fachplaner hatten zu den vereinbarten Zeitpunkten über eine Projektplattform die Fachmodelle als IFC-Datei hochgeladen, die anschließend vom BIM-Koordinator in einem Koordinationsmodell zusammengeführt wurden. Das Modell wurde auf Kollisionen geprüft, der Prüfbericht an alle Beteiligten versandt und die Fehler behoben.
Durch die Arbeit am Modell wurden Analysen und Berechnungen unterstützt. In Abstimmung mit dem Bauherrn oder weiteren Projektbeteiligten hat das Modell zu einer Verbesserung der Kommunikation geführt.
Die geplante Fertigstellung im Jahr 2021 wurde derweil auf 2023 verschoben.
Ausblick
Der Neubau solle laut der Architekten das Potential des Ortes besser nutzen. Als „grüne Insel“ im Häusermeer könne die Deutsche Botschaft die Offenheit ausstrahlen, die ihren erweiterten kulturpolitischen Funktionen in Wien gerecht werde. Eine diplomatische Besonderheit sei der Verbindungstrakt zwischen der Kanzlei und der Residenz an der Reisnerstraße. Er werde flexible Übergänge zwischen den amtlichen und den privaten Bereichen der Botschaft ermöglichen.