Das Berliner Schloss von Andreas Schlüter war zu Beginn des 18. Jahrhunderts und bis zur Sprengung der Kriegsruine der wichtigste profane Barockbau nördlich der Alpen. Bereits nach der Wende begannen zaghafte Wiederaufbaupläne, doch erst 2013 war Gunrdsteinlegung. Mit dem neuen Berliner Schloss als Humboldt Forum erhalten jetzt alle umliegenden historischen Gebäude wieder ihre städtebauliche Orientierung.
Der Deutsche Bundestag hat den Wiederaufbau des Berliner Schlosses als Humboldt Forum bereits im Sommer 2002 beschlossen. Eine große fraktionsübergreifende Mehrheit folgte der Empfehlung der internationalen Expertenkommission Historische Mitte Berlin für ein Museums-, Wissens- und Begegnungszentrum in der Kubatur und mit den barocken Fassaden des Berliner Schlosses. Unter dieser Vorgabe gewann der italienische Architekt Prof. Franco Stella in einem internationalen Wettbewerb 2008 den 1. Preis. Mit der Passage, einer Fußgängerpassage quer durch das Gebäude, macht er das Schloss und seine Innenhöfe zu neuen öffentlichen Orten der Stadt. Zur Spree zeigt sich das Gebäude als Neubau.
Zielsetzung
Der Neubau des Schlosses sollte sich laut BBR an der Kubatur des Berliner Schlosses orientieren. Gleichzeitig stimmten die Abgeordneten für die Wiedererrichtung der Barockfassaden auf der Nord-, West- und Südseite sowie im Schlüterhof. Der Bau war zugleich ein Pilotprojekt des Bundes mit dem Ziel, den Einsatz der Methode Building Information Modeling (BIM) auf deren Vorteile hin zu untersuchen. BIM-Schwerpunkte im Projekt waren Erarbeitung, Austausch und Koordination geometrischer Modelldaten, die Erstellung digitaler, objektorientierter 3D-Fachmodelle der Bauwerke, der Datenaustausch im Datenformat IFC und das Zusammenführen der Fachmodelle in einem Koordinationsmodell. Kollisionsprüfungen und Qualitätssicherung wurden mit Hilfe von BIM vorgenommen. 3D-BIM war Grundlage für Berechnungen, Simulationen und Alternativplanungen.
Welche Vorteile brachte 3D-BIM (IFC) im Planungsprozess? Zunächst den der Visualisierung, aber auch schnellen Zugriff auf komplexe Planungsinformationen, das Vermeiden von Schnittstellenbrüchen zwischen den LP, die effizientere Auswertungen, Mengen-und Kostenermittlungen, Qualitätssicherung der Planung, automatisierbare Planungsprüfung und damit einhergehend eine Verringerung von Projektlaufzeit und Kosten aufgrund von Nachträgen.
Gegenwärtiger Status
Seit Juni 2015 ist der Rohbau vollendet. Im Sommer 2018 waren die rekonstruierten Barock-Fassaden fertiggestellt. Die erste Teileröffnung war schließlich am 16. Dezember 2020, vollständig in den Betrieb soll das Humboldtforum Mitte 2021.