Die DEGES verantwortet die Erneuerung und Instandsetzung der Bundesautobahnen A 100 und A 111 im Abschnitt zwischen der Anschlussstelle (AS) Spandauer Damm über das Autobahndreieck Charlottenburg bis zur Landesgrenze Berlin/Brandenburg. Neben der Strecke, der Rudolf-Wissell-Brücke und der Westendbrücke werden weitere 39 Brücken-, 16 Tunnel- und Trogbauwerke, 95 Verkehrszeichenbrücken und Schranken, 105 Lärmschutz- und Stützwände und neun Bauwerke der Entwässerung saniert.
Für Berlin und Brandenburg hat dieser Abschnitt der Stadtautobahn zentrale Bedeutung. Als Zubringer zum Flughafen Tegel, als Fernverkehrsverbindung zu anderen Metropolen und als innerstädtische Anbindung für die Bezirke Steglitz-Zehlendorf, Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte, Spandau und Reinickendorf.
Die 243 Meter lange Westendbrücke befindet sich auf dem Abschnitt der Autobahn A 100 in nördlicher Fahrtrichtung zwischen den Anschlussstellen Kaiserdamm und Spandauer Damm. Das Spannbeton-Bauwerk mit großer Stützweite wurde 1963 erbaut und muss seit vielen Jahren eine deutlich höhere Verkehrsbelastung aushalten, als bei ihrer Errichtung geplant wurde. Diesem Umstand ist es geschuldet, dass die Lebensdauer der Westendbrücke erreicht ist und die DEGES von der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz mit der Planung und Realisierung eines Ersatzneubaus beauftragt wurde.
Zielsetzung
Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens und des allgemeinen Zustandes sind Reparaturarbeiten mit Spursperrungen und -einengungen regelmäßige Realität. Daher muss der Abschnitt grundlegend erneuert werden. Dabei ist ein zentrales Ziel der DEGES, die verkehrlichen Einschränkungen durch die Bauarbeiten auf ein unvermeidbares Minimum zu reduzieren. Mit dem Auftraggeber wurde die Methode des Building Information Modeling vereinbart, weil dadurch anhand von detaillierten und disziplinübergreifenden 3D–Modellen die Komplexität des Projekts und die zu berücksichtigenden Schnittstellen besser sichtbar werden, zudem werden Kollisionen und verhindert und eine effizientere Gestaltung der Bauausführung wird ermöglicht. Die Entwurfsplanung war mit Big Open BIM.
Herausforderung
Die Planung und Realisierung des Ersatzneubaus der Westendbrücke ist ein komplexes Projekt. Die Brücke liegt an einem komplexen Verkehrsknoten im innerstädtischen Bereich von Berlin und sie überspannt Fern- sowie S-Bahnstrecken. Eine Machbarkeitsstudie empfahl einen Ersatzbau in gleicher Lage. Zusätzlich wurden eine schalltechnische Untersuchung und eine schutzbezogene Bewertung vorgenommen.
Derzeitiger Stand
Der Abschluss der Vorplanung und die Erarbeitung der Entwurfsplanung waren Ende 2019. Der Beginn des Planfeststellungsverfahrens ist für das zweite Halbjahr 2021 angesetzt, frühestens 2023 ist der Beginn der ersten Bauarbeiten für den Ersatzneubau.