Statt CAD-basierter Bauzeichnungen wird beim Arbeiten mit Bauinformationsmodellen (BIM) ein sogenannter „digitaler Zwilling“ des geplanten Bauwerks erstellt und über den gesamten Lebenszyklus, von der Designphase über die Planungs- und Bauausführungsphase, die Bewirtschaftung bis hin zum Umbau bzw. Abbruch des Bauwerks, gepflegt, ergänzt und genutzt. Hierdurch sollen deutlich weniger Planungs- und Kommunikationsfehler auftreten.
Für den Geodäten und seine tägliche Arbeit stellen sich damit eine Reihe von Fragen, z. B. inwieweit ändern sich die Prozesse Im Hoch-, Tief- und Infrastrukturbau und welchen Einfluss hat dies auf die Ingenieurgeodäsie? Wie können raumbezogene Daten BIM-konform erfasst, verwaltet, berechnet und visualisiert werden? Gibt es Nebeneffekte für das Landmanagement und die öffentliche Vermessungsverwaltung mit ihren Geobasisdaten und Geodateninfrastrukturen? Wie können BIM- und GIS-Daten gemeinsam genutzt bzw. ausgetauscht werden und wie funktioniert eigentlich eine zuverlässige Georeferenzierung in BIM-Systemen? Welche rechtlichen Fragestellungen gilt es derzeit und künftig zu beachten?
Der DVW – Gesellschaft für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement e. V. und der Runde Tisch GIS e. V. nahmen sich dieser und weiterer Fragen an und erstellten in Zusammenarbeit mit Experten aus Wissenschaft, Unternehmen und Verwaltung den aktuellen Leitfaden Geodäsie und BIM 2.0.
Der Leitfaden richtet sich an Vermessungs- und Bauingenieure, Geodatenmanager sowie Planer in Unternehmen und Verwaltung. Er legt dabei den Fokus auf die praktische Umsetzung der BIM-Methode aus geodätischer Sicht.
Quellen:
DVW (2019-09-17) , Leitfaden „Geodäsie und BIM“ in der Version 2.0 verfügbar, Abgerufen 2020-05-05 von: https://www.dvw.de/images/anhang/1162/11dvw-merkblattleitfadengeodaesieundbim2019.pdf
19.12.2019