Das Bauunternehmen Johann Bunte ist weltweit tätig, zählt mit gut 1.700 Mitarbeiter zu einem der größten der heimischen Bauwirtschaft und ist ein in fünfter Generation geführter Familienbetrieb. Johann Bunte baut sowohl Infrastrukturbauwerke als auch Wohngebäude, ist aber auf komplexe Bauwerke spezialisiert, wie Schiffshebewerke, Schleusen oder auch Tiefseehäfen. Andreas Wilhelm berichtete anhand eines konkreten Bauwerks, der Schleuse Gleesen, wie Johann Bunte Digitalisierung nutzt, um die Baustelle optimal vorbereiten zu können. Das Bauunternehmen wandelt fremde 2D-Pläne selbst in ein digitales Bauwerksmodell um, zur Planung und Durchführung eigener Leistungen.
Bei einem weiteren Projekt in Kiel, einem Hotelbau, der schlüsselfertig übergeben wurde, modellierte Johann Bunte sogar das Umfeld der Baustelle, um Bauablaufsimulationen machen zu können und beispielsweise auch Elemente der Baustellenlogistik mit in das Modell und damit auch in die Simulationen einpflegen zu können. Andreas Wilhelm berichtete von besseren Planungen vor dem Baustart, kürzeren Projektlaufzeiten und insgesamt einer besseren Qualität von Planungs- und Bauprozessen. Würden mehr Akteure in der Bauwirtschaft diese durch digitale Methoden und Techniken möglichen Prozesse durchführen, so könnte viel für eine höhere Produktivität getan werden und beispielsweise Nachträge deutlich reduziert werden, zeigte sich Andreas Wilhelm überzeugt. Eine der für die Betriebspraxis größten Herausforderungen stellt die Vielzahl an Datenformaten und -Standards dar. In diesem Bereich ist die Digitalisierung der Bauwirtschaft noch in einem frühen Stadium Für Andreas Wilhelm ist klar: “ Ohne die Digitalisierung wäre die Umsetzung unserer Projekte jetzt schon in der Form undenkbar.”
09.12.2019