Drei Fragen an...Frank Oswald


Der Malermeister und Betriebswirt des Handwerks Frank Oswald ist Geschäftsführer eines Malerbetriebes mit rund 30 Mitarbeitern im Rheingau. Er sagt: „Wir sind durch die Einführung digitaler Prozesse signifikant effizienter und produktiver geworden." Frank Oswald rät jedem Handwerksunternehmer, egal wie groß sein Unternehmen ist, das Thema „Digitalisierung“ anzupacken. „Der Aufwand lohnt sich, das Potential zur Verbesserung ist riesig“.

Wie sind Sie damals in das Thema Digitalisierung eingestiegen, was waren Ihre ersten Schritte?

Angefangen hat bei uns alles mit der mobilen Zeiterfassung. Wir wollten unsere Arbeitszeit nicht mehr auf einen Zettel schreiben. Die Stundenzettel waren teils falsch oder unleserlich ausgefüllt, wurden zu spät und manchmal auch gar nicht abgegeben. Die nachträgliche Erfassung der Stunden war dann sehr zeit- und nervenaufreibend. Mittlerweile erfassen meine Mitarbeiter ihre Arbeitszeiten- und schritte selbst mit dem Smartphone. Das macht den ganzen Prozess transparenter und spart zudem massiv Zeit. Außerdem habe ich dadurch, sozusagen auf Knopfdruck, meine Auswertung jeder einzelnen Baustelle und kann genau sehen, ob wir im Zeitplan liegen und kann gegebenenfalls rechtzeitig eingreifen.

Welche Vorteile haben sich für Sie und Ihr Unternehmen durch die Digitalisierung ergeben?

Wir bilden inzwischen gut 90 Prozent unserer Arbeitsabläufe elektronisch gesteuert ab. Wenn sich beispielsweise ein Kunde telefonisch bei uns meldet, öffnet sich automatisch ein Anrufblatt. Dort tragen wir dann ein, was der Kunde möchte und es wird automatisch ein Projekt gestartet. Jeder Mitarbeiter, vom Lager über das Büro bis hin zur Baustelle ist in diesen Prozess eingebunden. Somit schaffen wir gewisse Standards was unterm Strich enorm viel Zeit spart. Es muss aber klar sein, dass die Digitalisierung von Geschäftsprozessen auch eine Änderung der Ablauforganisation im Unternehmen auslöst. Ganz entscheidend dabei ist, dass sie ihre Mitarbeiter an diesen Prozessen beteiligen. Wenn beispielsweise ein Teil Ihrer Mitarbeiter digitale Werkezuge benutzt, um Kundeninformationen zu erfassen und zu verwalten, einige aber weiterhin Informationen auf Notizzetteln erfassen, ist das Chaos vorprogrammiert.

Hatten Sie bei der Einführung von digitalen Prozessen externe Unterstützung?

Anfangs habe ich gedacht, dass ich das ohne fremde Hilfe hinkriege. Allerdings habe ich dann schnell gemerkt, dass es doch ein ganz schöner Kraftakt ist und mir deshalb bei bestimmten Bereichen externe Unterstützung eingeholt. Man sollte den Aufwand nicht unterschätzen: Das geht nicht von heute auf morgen. Es gibt viele Betriebe, die sich beispielsweise eine ERP-Software anschaffen, dann aber an der Umsetzung scheitern sodass die Software letztendlich nur als „intelligente Schreibmaschine“ genutzt wird. Ohne einen kompetenten und praxiserfahrenen Berater wären wir sicher schon an der ein oder anderen Herausforderung der Digitalisierung gescheitert. Ein erfahrener Berater weiß, wie man bei gewissen Schritten systematisch vorgeht und auch die Bedenken der Mitarbeiter beseitigt und deren Motivation hochhält. Heute ist es zusätzlich noch so, dass es viele Fördermittel für KMU im Bereich der Digitalisierung gibt, womit man sich sowohl Beratungs- als auch Umsetzungsleistungen bezuschussen lassen kann. Auch dort kann ein kompetenter Berater, beispielsweise bei der Antragstellung, entsprechend unterstützen.


Unser Tipp: Holen Sie sich Experten mit ins Boot auf dem Weg in die Digitalisierung in Ihrem Handwerksbetrieb!

Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums für Planen und Bauen unterstützt Handwerksbetriebe die Digitalisierung systematisch anzupacken und erfolgreich umzusetzen sowie bei der Beantragung möglicher Fördertöpfe zu helfen. Von diesen gibt es mehr, als den meisten Handwerksbetrieben bekannt ist.

Ein erster Schritt ist die Buchung des kostenlosen eBusiness-Checks und des Website-Checks, die über das Kompetenzzentrum angeboten werden.


05.10.2018

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