Zum Auftakt der Interviewreihe auf der BIM World 2021 sprach Thomas Kirmayr, Leiter des Mittelstands 4.0-Kompetenzzentrum Planen und Bauen, mit Dr. Christof Duvenbeck von der IMS GmbH zur Digitalisierung von Gebäudemanagement-Systemen. Sogenannte Computer Aided Facility Management (CAFM)-Systeme, oder auf deutsch Computergestützte Verwaltung und Bewirtschaftung von Gebäuden, unterstützen spezielle Arbeitsabläufe des Immobilienmanagements in Sinne eines Informationssystems.
Sie können dabei helfen Kosteneinsparungen im Gebäudebetrieb zu realisieren. Solche Systeme können laut Dr. Duvenbeck bereits früh in digitalen Modellen eingeplant werden, was den späteren Einsatz vereinfacht und beschleunigt. Viele Facility-Management (FM)-Systeme werden jedoch erst spät im Planungsprozess eines Bauwerkes berücksichtigt. Dabei sind die Daten, die FM-Systeme generieren nicht nur für den Betriebsprozess relevant. Auch bei einer Sanierung- oder Umbaumaßnahme eines Bauwerkes können die Daten von FM-Systemen aus der Betriebsphase direkt für die Bauprojektsphase verwendet werden. Somit werden die Daten über die ganze Lebensdauer eines Bauwerkes bis hin zum Abriss relevant.
Offene Standards für den Austausch von Daten spielen beim digitalen Betreiben von Gebäuden eine wichtige Rolle. Ohne offene Standards wären Gebäudebetreiber aufgeschmissen, erzählt Dr. Duvenbeck ganz frei. Freie Programmierschnittstellen (APIs), die einen Austausch von Daten ermöglichen, seien der Traum eines jeden Herstellers. Ohne diese können keine neuen Prozesse und Funktionalitäten hergestellt werden. Das vollständige Interview finden Sie hier.
In einem weiteren Gespräch interviewte Stefanie Samtleben vom Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Planen und Bauen Rüdiger Wagner, Head of Open Technology Innovation and Robotics von der Hilti Gruppe. Das Unternehmen entwickelte sich von einem Familienbetrieb zu einem internationalen Unternehmen mit mehr als 30.000 Mitarbeitern. Wichtig für dieses Wachstum waren laut Rüdiger Wagner die Offenheit für neue Innovationen und Ideen. Hierzu zählt insbesondere das Zuhören, beispielsweise bei Kundengesprächen und das Feedback zu Gerätelösungen. Zu einer erfolgreichen Feedbackkultur im Unternehmen zählt aber auch der richtige Umgang mit interner und externer Kritik. Beides könne einem Unternehmen helfen innovativ zu werden.
Die Frage, ob Robotik und Automation die Prozesse auf der Baustelle sicherer und schneller machen kann, beantworte Ruediger Wagner mit einem klaren „Ja“. Beide würden die Produktivität steigern. Wie die Baustelle der Zukunft aussehen kann, zeigt Hilti z.B auf der Messe mit einem Bohrroboter, der automatisierte Über-Kopf-Bohrungen ermöglicht. Letztlich sei Technologie aber nur Mittel zum Zweck. Wichtig sei neben der technischen Lösung auch die praktische Umsetzung. Denn ein 850-kg schwerer Roboter kann nicht von sich aus auf der Baustelle arbeiten. Wichtig sind geschulte Mitarbeiter, zuvor bereitgestellte Informationen, aber auch Faktoren wie Arbeitsschutz und Sicherheit, die garantieren, dass Automatisierung gelingen kann. Ein weiterer wesentlicher Faktor für die Automatisierung der Baustelle ist die Einfachheit in der Bedienung der Geräte. „Geräte, die so funktionieren, dass jemand der auf der Baustelle arbeitet und sich nach kurzer Zeit sicher fühlt, seien besonders gefragt.“ Jeder, der ein Smartphone bedient, soll auch Roboter steuern können, so der Ansatz des Werkzeugherstellers. Das vollständige Interview finden Sie hier.
In unserem Vimeokanal finden Sie alle Experteninterviews des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Planen und Bauen von der BIM World 2021.
23.11.2021